Personalie Lewentz: Völlig losgelöst

21.07.2023

MAINZ. Roger Lewentz will SPD-Landeschef bleiben. Das erklärte er heute in einer Pressekonferenz. „Roger Lewentz fehlt nicht nur das nötige Fingerspitzengefühl, er scheint auch den Kontakt zu den Menschen im Land verloren zu haben“, kommentiert die Entscheidung der Parteivorsitzende der CDU im Land, Christian Baldauf MdL. Baldauf erinnerte an Lewentz‘ Rolle in der Flutkatastrophe und dessen Rücktritt als Landesminister: „Roger Lewentz war verantwortlicher Teil eines schwerwiegenden Staats- und Organisationsversagens vor, während und nach der Flut. Wer als Minister in einer Katastrophe, bei der 135 Menschen ihr Leben verloren haben, derart versagt hat, kann nach meinem Empfinden nicht weiter Vorsitzender der größten Regierungspartei im Land bleiben. Ich empfehle den Sozialdemokraten dringend, ihren moralischen Kompass auszurichten, wenn sie ihren neuen – oder eben alten – Parteivorsitzenden wählen.“

Auch der Generalsekretär der rheinland-pfälzischen CDU, Gordon Schnieder MdL, reagierte mit Unverständnis: „Im Grunde könnten wir uns freuen als Union. Dass so viele Genossen scheinbar weiter fest hinter ihrem gescheiterten Minister stehen, dass er sich bewogen fühlt, als Parteichef weiterzumachen, offenbart nämlich sehr deutlich, wie die SPD tickt im Land: nach drei Regierungsjahrzehnten völlig losgelöst von den Realitäten der Menschen, persönlich bis ins Kleinste verstrickt – und immer schuldet irgendwer irgendwem irgendetwas. Das wird den Leuten im Land zum Glück zunehmend bewusst.“ Lewentz‘ Entscheidung sei ein bitteres Zeugnis dafür, wie wenig Verantwortungsbewusstsein und Erneuerungswillen in der rheinland-pfälzischen SPD herrsche.